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Foto Volker Dennebier

Planungsprozess für den Deutzer Hafen startet Ende Februar mit Auftaktworkshop

Köln wird in bester Lage, direkt am Strom und unweit des Doms, ein weiteres lebendiges Stadtquartier zum Wohnen und Arbeiten gewinnen. Der Deutzer Hafen, der seine ursprüngliche Funktion weitgehend verloren hat, soll sich zu einem neuen vitalen Stadtviertel entwickeln. Auf einer Fläche von rund 26,4 Hektar (dies entspricht einer Größe von etwa 50 Fußballfeldern) können neue Siedlungsflächen und damit dringend benötigter, bezahlbarer Wohnraum in der Mitte der Stadt geschaffen werden. 30 Prozent der Wohnungen sollen öffentlich gefördert werden.

Auf dem Areal, das östlich durch die Siegburger Straße, westlich durch die Alfred-Schütte-Allee sowie nördlich und südlich durch die beiden Brücken Severinsbrücke und Südbrücke begrenzt ist, können nach Realisierung rund 4.500 Einwohner leben und bis zu 5.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Umwandlung des Hafens ist Teil einer Innenentwicklung der rasant wachsenden Stadt Köln. Durch Nachverdichtung soll die heutige Insellage des Gebietes aufgehoben werden. Geplant ist ein dichtes, bunt gemischtes Viertel, das sich mit den angrenzenden Stadtteilen Deutz und Poll vernetzt.

Mit diesem Entwicklungsimpuls im rechtsrheinischen Köln sollen auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie auch die Retentionsflächen erweitert werden. Die Studie belegt, dass die von einem Hochwasser ausgehenden Risiken im Zuge einer Umnutzung des Hafens insgesamt sogar reduziert werden können. Ein sicherer Hochwasserschutz sowie eine positive Retentionsraumbilanz sind Grundvoraussetzungen für die städtebauliche Entwicklung.

Das neue Stadtquartier soll gemeinsam mit den Kölner Bürgerinnen und Bürgern geplant und von der kommunalen Gesellschaft "moderne Stadt" entwickelt werden.

Zwischen Februar und Herbst 2016 wird ein Beteiligungsprozess mit Anwohnern, Nutzern und Vertretern der Stadtgesellschaft durchgeführt. Die Teilnehmer sollen ihre Ideen einbringen und gemeinsam Leitziele erarbeiten.    

Der bereits vor Jahren begonnene Dialog mit Planern auf der einen und Akteuren der Stadtgesellschaft sowie den Bürgerinnen und Bürgern auf der anderen Seite wird somit auf der Grundlage der aktuell vorliegenden Erkenntnisse fortgesetzt.

Parallel hierzu wird mit fünf Planungsteams ein so genanntes "kooperatives Gutachterverfahren"durchgeführt. Die Planungsteams werden, inspiriert durch die Anregungen aus der Bürgerschaft, innerhalb gesetzter Rahmenbedingungen Vorschläge für ein zukunftsfähiges städtebauliches Konzept erarbeiten.  

Die Beschäftigung mit dem Thema erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst startet der Planungsprozess mit einem Auftaktworkshop am Freitag, 26., und Samstag, 27. Februar 2016.

Bei dem Workshop wird es mehrere so genannte "Thementische" geben:

  •  "öffentlich und privat" - Lage, Anbindung, Freiräume,
  •  "sicher und geschützt" - Hochwasser und Lärm,
  •  "dicht und gemischt" - Wohnen, Dienstleistung, Gewerbe, Kultur, Bildung,
  •  "vernetzt und verträglich" - Mobilität, Verkehr, Nachhaltigkeit,
  •  "vielfältig und bunt" - Wohnformen, Typologien, Trägerschaften.

Die Teilnahme steht für alle Interessierten offen. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in die Aufgabenstellung der fünf Planungsteams ein. Am Dienstag, 8. März 2016, wird es im Bürgerhaus Deutz nochmals eine öffentliche Präsentation geben. Anschließend haben die Planerinnen und Planer vier Monate Zeit, erste Ideen zu entwickeln.  

Folgende fünf Teams nehmen an dem Verfahren teil: COBE (Kopenhagen), Lorenzen (Berlin/Kopenhagen), Diener&Diener (Basel/Berlin), Scheuvens+Wachten (Dortmund) und trint&kreuder (Köln).  

Die Planungsteams kooperieren jeweils mit einem Freiraumplaner, außerdem werden Fachleute für Themen wie Verkehr, Lärm und Hochwasserschutz eingebunden. Ein Begleitgremium, besetzt mit Experten sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung, nimmt ebenfalls am Verfahren teil.

Am Freitag, 10. und Samstag, 11. Juni 2016, ist eine öffentliche Zwischenpräsentation vorgesehen. Die Planungsansätze sollen gemeinsam diskutiert und Überlegungen aus dem bisherigen Beteiligungsprozess präzisiert werden.  

Die Planungsteams gehen anschließend mit konkreten Hinweisen an die weitere Arbeit und haben dann bis September 2016 Zeit, ein städtebauliches Gesamtkonzept auszuformulieren.  

Die öffentliche Abschlusspräsentation erfolgt am Freitag, 23. September 2016. Das Begleitgremium bestimmt eine Preisträgerin beziehungsweise einen Preisträger und empfiehlt einen Entwurf als Grundlage für die weitere Bearbeitung.  

Auf der Basis der Ergebnisse des Gutachter- und Beteiligungsverfahrens soll der Stadtrat dann Ende 2016 über die weitere Entwicklung des Deutzer Hafens entscheiden. Ziel ist, anschließend einen Rahmenplan zu erarbeiten und den Beteiligungsprozess fortzuführen. Die Ergebnisse sollen in einem nächsten Schritt über ein Bebauungsplanverfahren umgesetzt werden. Für Teilbereiche sind weitere Wettbewerbe geplant.

Daten und Fakten zum Deutzer Hafen:  

Lage: Rheinkilometer 687,30  

Inbetriebnahme: 1907  

Eigentümerin der Flächen (zu 70 Prozent) sowie Betreiberin der Gleisanlagen im Hafen: Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK)  

Betreiberin: RheinCargo GmbH & Co. KG  

Landfläche: 240.700 Quadratmeter  

Wasserfläche: 123.700 Quadratmeter 

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