Deutz, 04.10.2021 Es gibt im FHPD,Förderverein Historischer Park Deutz e.v., einen neuen Vorstand. Nach 11 Jahren trat der bis dahin amtierende 1. Vorsitzender Thomas-Georg Tremblau nicht mehr zur Wiederwahl an. Für seine großen Leistungen für den Förderverein wurde er zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Der neue Vorstand von links, 2. Vorsitzender: René Hoffmann, 1. Vorsitzender:Sascha Ringling, B.A., Schatzmeisterin: Katharina Dellhofen, Schriftführer: Jörg Jordans.
Deutz, 28.07.2021, Am 27.07.2021 wurde entschieden, in die Aufnahme des Niedergermanischen Limes in die Weltkulturerbe Eine UNESCO-Weltkulturerbe in Deutz jetzt seit dem 27.7.2021 ,das Deutzer Kastell Divitia .Eine großartige Sache für unser Veedel Deutz und für ganz Köln. Spontan wurde heute am 28.07 ein zwangloses Treffen am Bronzemodell des Deutzer Kastells am Rheinboulevard organisiert.Das Ganze dann aber natürlich im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten, unter Beachtung der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen. Es kamen zahlreiche Gäste aus Vereinen und Mitglieder des Verein Förderverein Historischer Park Deutz e.V..Darunter aber auch von Stadt Köln, Politik und Förderer und Vorstand. Von links, Andreas Hupke (Bezirksbürgermeister),Stadtdirektorin A. Blome, Ludwig Sebus,Sacha Ringling (fhpd),Prof.Dr. A. Schäfer.
Deutz 22.09.2020 Der Historische Park und Rheinboulevard im 360 Grad Video !Film Volker dennebier
Köln-Deutz, 29.06.2020 Seit Sonntag den 28.06.2020, gibt ein Bronzemodell des Deutzer Kastells Divitia zur erlebbaren Präsentation von rechtsrheinischer Archäologie und Geschichte im Historischen Park Deutz – an besonders prominenter Stelle am Deutzer Rheinboulevard.Das Bronzemodell wurde mit Mitteln des Fördervereins Historischer Park Deutz finanziert und die renommierte Kölner Künstlerin Gisela Weinerteine hat das Model gebaut.Es wird eine Dauerleihgabe des FHPD an die Stadt Köln sein. Mehr Fotos
Deutz, 27.01.2020 Der gesamte Historische Park Deutz am Rheinboulevard in Köln leuchtet nun am Abend.
Deutz, 13.09.2019
“Ein Bronzemodell des Deutzer Kastells für den Historischen Park Deutz” am Rheinboulevard . Hier auf dem Balkon dem s.g. Archäolgischem Balkon des Rheinboulevards,wird ab etwa Mitte 2020 das Bronzemodell des Kastells zu finden sein.Ein Bronzemodell des Deutzer Kastells Divitia zur erlebbaren Präsentation von rechtsrheinischer Archäologie und Geschichte im Historischen Park Deutz – an besonders prominenter Stelle am Deutzer Rheinboulevard.Pünktlich zum zehnten Kastellfest, das der Verein jährlich veranstaltet, soll das Modell im kommenden Juni auf dem sogenannten „archäologischen Balkon“ des Rheinboulevards aufgestellt werden.Gut die Hälfte des Projektes war beim Start im Februar 2019 durch den FHPD finanziert und weitere Spendengelder sind seitdem hinzu gekommen. Trotzdem besteht noch eine Finanzierungslücke von etwa 15.000,- €. Daher gibt es jetzt eine Spendenplattform .“Gemeinsam für Deutz, gemeinsam für Köln – gemeinsam für den Historischen Park Deutz!”
Deutz, 08.02.2017 Fotomontage Ausgrabungen Historischer Park Deutz. Foto Nr. 1 : So würde heute der Boulevard aussehen wenn die Ausgrabungen von 2010 noch sichtbar wären. Fotomontage Ausgrabungen 2010 und Boulevard fertig 2017 Foto Nr. 2 : Jetziger Zustand. Nachtrag Foto 1: Das und noch mehr liegt noch im Boden !
Der Seite werde ich immer etwas hinzufügen oder ändern ist hier erst der Anfang.
V. Dennebier
Das konstantinische Brückenkopfkastell am rechten Rheinu1er in Köln·Deutz nimmt in seiner musterhaften Gestaltung eine Sonderstellung unter den spätantiken Militärstandorten in Germanien ein. Jüngste Ausgrabungen erbrachten neue Ergebnisse zur Innenbebauung des Kastells.Kaiser Konstantin I. verstärkte ab 310 n.Chr. nicht nur die bestehenden linksrheinischen Befestigungen, sondern errichtete auch aui dem rechten Rheinufer das Kastell Divitia lDeutzL Es handelt sich um ein Brückenkopfkastell. das durch eine steinerne Brücke mit der gegenüberliegenden Stadt Colonia Aqrippitia [Köln] verbunden war. Die überlieferte Bauinschrift hebt hervor, dass das Kastell von Konstantin nach Unterwerfung der franken und auf deren eigenem Gebiet erbaut worden sei. Der vorgeschobene Verteidigungsposten im Barbarenland war sicherlich auch ein Zeichen römischen Herrschaftsanspruchs. In einer zeitgenössischen Lobrede auf Konstantin den Großen wird die erste feste Brücke über den Niederrhein, dort, wo der Strom seine volle Breite auf ca. 400m entfaltete, als Sieg über die Natur gefeiert. Die Fertigstellung der Rheinbrücke und des Brückenkopfkastells noch bei Anwesenheit des Kaisers 'sub praesentia priricipis) fällt in das Jahr 315.
DAS KASTELL
Das Kastell Divitia bestand aus einem grabenumwehrten Mauergeviert mit einer Seitenlänge von ca. 141 m, in das vierzehn Rundtürme und zwei von Doppeltürmen flankierte Tore eingegliedert waren. Die Wehrmauern [Kurtinen] zwischen den Türmen besaßen eine Stärke von durchschnittlich 3,3m und eine rekonstruierte Höhe von Sm. Die runden Türme mit ihren ca. 4m starken '-lauern sprangen gegenüber den Kurtinen außen weit vor. Die etwa 5m breite Lagerstraße [via praetoria verlief vom rheinseitigen Westtor bis zum landseitigen Osttor, Sie bildete eine zentrale Verkehrsachse. an der je acht langgestreckte Baracken zu beiden Seiten aufgereiht waren. Das Zentrum des Kastells mit der Lagerkommandantur und der Lagerverwaltung wurde durch Säulenreihen entlang der viapraetoria herausgestellt. Trotz der für die Spätantike charakteristischen Mauerstärken nimmt das Brückenkopfkastell in seiner mustergültigen Gestaltung eine Sonderstellung ein, denn bereits bestehende Römerlager am linken Rheinufer der Provinz Germania secunda wurden in der Regel nur verstärkt, so dass ihre Innenbebauung kein einheitliches Muster aufwies. In Köln-Deutz ermöglichte hingegen die Gründung des vorgeschobenen Verteidigungspostens eine regelhafte Planung am Reißbrett. Aus der Funktion als Brückenkopf am ost-westlichen Rheinübergang ergab sich die achsensymmetrische Raumgliederung der Lagerinnenbauten ..
KASERNEN UND BADEANLAGEN
Die innere Ordnung des Kastells wurde von 16 etwa 60m langen und 12m breiten Kasernen bestimmt, in denen das schätzungsweise 1000 Mann starke Hilfstruppenkontingent untergebracht war. Zunächst gewinnt man den Eindruck, dass kein Raum für die benötigte Lagerinfrastruktur, d.h. Speichergebäude [horrea}, Werkstätten [fabricae] oder Badeanlagen [balnea}, zur Verfügung gestanden hätte. Anlässlich der Erweiterung des ehemaligen Lufthansa-Hochhauses 2010/11 bestätigten archäologische Ausgrabungen aber nicht nur die von Gundolf Precht rekonstruierte Anordnung der Mannschaftsunterkünite, sondern erbrachten auch neue Ergebnisse zu deren räumlicher Unterteilung. Am südlichen Kopfende einer Baracke konnte die Wange eines west-östlich orientierten, 5,20m langen Heizraumes lpraefurniuml mit Schürkanal aus gemauerten Tuffsteinen nachgewiesen werden. Ein Vergleich mit einer Kanalheizung für eine der Stuben im Kastell Divitia zeigt, dass es sich nicht um eine einfache Wohnraumheizung handelt. Ebenso wenig kommt ein Schürkanal eines handwerklich genutzten Ofens in frage. Aufgrund seiner Größe ist das 1.15m hoch erhaltene praefurnium sehr wahrscheinlich als Beheizung für Kessel und Hypokaustum einer Badeanlage zu verstehen. Aus heutiger Sicht erscheint eine Badeanlage in einem der langgestreckten Innenbauten mit Mann· schaitsunterküniten ungewöhnlich. Aus römischer Sicht ist die bauliche Verbindung von Bad und Wohnraum aber üblich - man denke nur an die Privatbäder in ländlichen Villen wie beispielsweise in Ahrweiler; Das Kastellbad wirit die Frage auf, ob neben den Mannschaftsunterkünften nicht auch andere funktionale Einrichtungen innerhalb der Baracken zu suchen sind.
Die Wasserversorgung des Kastellbades dürfte über einen etwa lüm entiemt gelegenen Brunnen eriolgt sein. Aus dessen Veriilllung stammen Fragmente von Terra-sigillata-Schüsseln aus den Argonnen. die in das zweite Viertel des 4. bis ins erste Drittel des 5. Jahrhunderts zu datieren sind, sowie etwa 20 Münzen aus der Zeit bis kurz vor 400 n. Chr. Offenbar wurde der Brunnen zu Beginn des 5. Jahr· hunderts verfüllt und damit die Badeanlage aufgegeben.
DIE VIA PRAETORIA
Anlässlich der Errichtung des Rheinboulevards, einer großen Freitreppe zwischen Hohenzollernbrü· cke und Deutzer Brücke, wurde 2015 von Miterbeilern des Römisch-Germanischen Museums ein fast 400m2 umfassendes Areal entlang der i·ia praetoria freigelegt. Bereits die unterirdische Abwasserkanalisation lässt die koordinierte Bauplanung und -ausführung des konstantinischen Kastells er· kennen. Unter der via praetoria verlief ein Haupt· sammler, dessen Grabenverfüllung auf einer Länge von 21 m verfolgt werden konnte. Ursprünglich besaß der Abwasserkanal eine kastenförmige Ver· schalung aus Holzbrettern. Die Seitenwände wurden durch spitz zugeheilte Rundhölzer stabilisiert, die man in den anstehenden Hochflutlehm gesetzt hatte. Auf der Sohle war der Holzkanal etwa 50cm breit. Die hölzerne Abdeckung ruhte etwa 60cm höher auf den Grabenschultern. Mit einem Gefälle von 1.6 Prozent wurde das Abwasser in Richtung Rhein abgeleitet.
Dass man von einer geregelten Abwasserentsorgung innerhalb des Kastells ausgehen kann, wird auch anhand der Zuleitungskanäle deutlich. Im Untersuchungsbereich wurden zwei Nebenkanäle er· fasst, die jeweils zwischen den Mannschaftsunterkünften verliefen und von Norden in den Hauptsammler einmündeten. Auch diese Kanäle besaßen ursprünglich eine Verschalung aus Holzbrettern. Sehr wahrscheinlich wurden die Holzkanäle über einen längeren Zeitraum gewartet und immer wieder erneuert. worauf dicht nebeneinander liegende Pfostenlöcher hinweisen.
Oberhalb des verfüllten Abwasserkanals befindet sich nicht, wie man erwarten würde. der spätrömi· sehe Straßenkörper. Allein mittelalterliche und frühneuzeitliche Straßenbefestigungen sind erhalten. von denen eine auf das 9. Jahrhundert zurück· geht. Nachdem keine regelmäßige Instandhaltung mehr stattfand, wollte man offenbar den völlig zu· gesetzten Abwasserkanal wieder nutzbar machen. Da her trug man den spätrömischen Straßenkörper ab und erweiterte den Abwassergraben im oberen Bereich. Mit einer Breite von 3-4m nahm er nun einen großen Teil der einstigen via praetoria ein. Diese Maßnahme dürfte vor der karolingischen Zeit stattgefunden haben. Nachdem auch dieser breitere Kanal verschlammte, trug man schließlich die genannten mittelalterlichen Straßenbefestigungen aus Ziegelbruch, Kieselsteinen und kleinteiligen Bruchsteinen auf. Ab diesem Zeitpunkt lag zwar keine geregelte Entwässerung mehr vor. Die Ost-West verlaufende Hauptstraße bestand aber weiter und wurde auch zur Zeit der Bischofswahl von Willibert 870 im .Duiza castrum" genutzt, woraus die weiterhin große Bedeutung des Standortes klar hervorgeht.