Deutz, 09.03.2016 LVR zieht Wettbewerb für Neubau am Ottoplatz vor
Geändertes Verfahren soll mehr Klarheit für die Öffentlichkeit bieten
Die Kritik der Interessengemeinschaft "Mitgestalten Ottoplatz-Süd" zeigt offenbar Wirkung. Gestern hat die Projektkommission des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) getagt und offenbar einer mit der Stadt Köln abgestimmten Planänderung zugestimmt.
Demnach soll ein Architekturwettbewerb vorgezogen werden, damit die "genaue Gestaltung des neuen Baukörpers konkreter und damit auch für die Öffentlichkeit vorstellbarer wird als das vorliegende Massenmodell", sagt Thomas Böll, Vorsitzender der Projektkommission. Angestrebt wird, dass der Siegerentwurf Ende des ersten Quartals 2017 gekürt werden kann. Dieser Entwurf soll dem weiteren Bebauungsplanverfahren vorangestellt werden. Thomas Böll: "Dem LVR war es von Anfang an wichtig, die Öffentlichkeit umfassend und transparent in die Planungen zum Neubau am Ottoplatz mit einzubeziehen."
Der Verband plant, sein 54 Meter hohes Hochhaus inklusiver der umgebenden Bebauung abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Die Geschossfläche auf dem Grundstück soll von rund 19 200 auf 38 000 Quadratmeter erhöht werden. (ron) Kölnische Rundschau 09.03.2016
Deutz, 23.01.2016 Unsere Informationsveranstaltung am 12. Januar 2016 im Bürgerhaus Deutz war ein schöner Erfolg. In rund 2 Stunden konnten wir über unsere bisherigen Aktivitäten berichten. Hierzu findet sich auf der Internetseite die Präsentation für den Abend
Im Mittelpunkt stand die Diskussion über unseren Entwurf eines Grundlagenpapiers, das die zentralen Punkte für das weitere Verfahren sowie die Anforderungen an den Städtebau und die Architektur eines künftigen Neubaus aus Sicht der Bürgerschaft aufführt. Nachdem wir schon intern intensiv über die einzelnen Punkte gerungen haben, waren wir sehr gespannt, ob wir mit den einzelnen Punkten "richtig" liegen, d.h. ob auch unsere vielen Unterstützerinnen und Unterstützer diese Überlegungen mittragen.
Nach der spannenden Diskussion während der Informationsveranstaltung können wir nun guten Gewissens sagen: "Ja, wir liegen richtig!" Wir haben nun eine gute Basis für unsere weiteren Gespräche mit den Verwaltungen der Stadt Köln und des LVRs, aber auch mit den entscheidenden Politikerinnen und Politikern gefunden.
Deutz, 16.12.2015 506 Deutzer Bürger erklären sich spontan solidarisch
Der 1. Tag der Ottobäume, veranstaltet am vergangenen Samstag von der Interessengemeinschaft „Mitgestalten Ottoplatz-Süd“ wurde ein voller Erfolg für die uns alle.
Über 500 Bürger votierten mit ihrer Unterschrift für den Erhalt der Platanen, die durch den geplanten LVR-Neubau in ihrem Bestand stark gefährdet sind. Besonders die 170 Jahre alte Platane an der Einmündung Ottoplatz / Neuhöfferstraße – als dominierendes Element des südlichen Ottoplatzes – verleiht dem Platz als Ensemble mit dem gegenüberliegenden, unter Denkmalschutz stehenden Eckgebäude (Neuhöfferstr. 32) und dem denkmalgeschützten Deutzer-Bahnhof einen stadtbildprägenden und historischen Charakter.
Die Platane wurde 1845 anlässlich der Eröffnung des 1. Deutzer Bahnhofs, dem Köln-Mindener Kopfbahnhof, gepflanzt. Als echter Zeitzeuge hierfür benannte ein älterer Deutzer Bürger seinen Vater, der Mitte des 19. Jahrhunderts im Rheinischen Kürassier-Regiment Nr. 8 “Graf Geßler“ gedient hatte und der ihm von der Pflanzung dieses Baumes erzählte.
Beim Info-Tag am 12.12. äußerten viele Deutzer ihren Unmut über die Dimension des geplanten LVR-Neubaus. Einhellige Meinung war, dass der „furchtbare Klotz“ städtebaulich nicht in das historische Stadtbild des Ottoplatzes passt.
Der Ottoplatz mit seinem ohnehin schon “kalt wirkenden Bahnhofsvorplatz” soll durch ein weiteres “Baumonster” ergänzt und dafür 100-jährige Bäume abgeholzt werden. “Was hat das mit bürgernaher Stadtplanung zu tun?”
Auf grosses Unverständnis traf, dass von Seiten der Stadplanung so wenig Vorgaben zur Qualität des öffentlichen Raumes gegeben wurden und dass das geplante Bauvorhaben ohne Zusammenhang zur Nachbarbebauung steht und viel zu monströs geplant ist. Für 1.000 Mitarbeiter könnte das neue LVR-Gebäude deutlich kleiner ausfallen und würde damit Platz und Raum für bestehende Bäume belassen.
Dass die Stadt und der LVR ihre Aufgabe der Bürgerbeteiligung mit der Bürger-Informationsveranstaltung und der Offenlage als ausreichend ansieht und den Wunsch nach Bürgerbeteiligung im weiteren Verfahren ignoriert, enttäuscht die Bürger, die von Stadt und Politik deutlich mehr Transparenz erwarten.
Auch der Beschluss, einem zunächst geplanten städtebaulichen und architektonischen Wettbewerb auf einen nur noch “kosmetischen” architektonischen Wettbewerb zu reduzieren, wird der Dimension dieses Bauvorhabens in keiner Weise gerecht.
Die Interessengemeinschaft „Mitgestalten Ottoplatz-Süd“ zählt aktuell 776 Unterstützer, die unter einer Bürgerbeteiligung eine aktive Form des Mitgestaltens verstehen und einfordern.
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